Der zweite Weihnachtstag ist stiller Grund,
das Fest klingt nach, die Zeit wird rund.
Kein Glanz mehr vorn, kein lautes Licht,
nur das, was bleibt, tritt ins Gewicht.
Da tritt die erste Rauhnacht ein,
legt Schweigen über Hof und Hain.
Was gestern noch nach Jubel klang,
wird heute Maß und Übergang.
Sankt Stephan steht am Rand der Zeit,
kein Held aus Macht, nur Standhaftigkeit.
Er trägt kein Schwert, kein falsches Wort,
nur Wahrheit bis zum letzten Ort.
So lehren diese drei vereint:
Was echt ist, braucht kein lautes Sein.
Nach Geburt folgt Prüfung sacht,
nach Licht beginnt die ernste Nacht.
Wer heute hört und wenig spricht,
verliert den Weg ins Wesentliche nicht.
Denn Anfang, Opfer, Übergang
gehören stets ein Leben lang.