Maria Habekost

Ich bin nicht gut genug

Du bist der Ursprung,
die Saat, gepflanzt als ich selbst kaum tat einen Atemzug auf dieser Welt.
Du bist die Überzeugung in mir, mit der alles steht oder fällt.
Du bist das Muster, das sie einstampften, tief und tiefer. Jahr um Jahr.
Stets eine Lüge, doch für mich wurdest du wahr.
Du bist mein Freund, ein getarnter Feind.
Umarmst mich liebevoll, mit Dornen – wiegst mich in leidvoller Sicherheit und treibst mich an,
bringst mich vorwärts, wenn ich kaum noch stehen kann.
Machst mich süchtig nach dem Applaus, den es so nie gibt wie du ihn mir versprichst,
gibst mir dein Wort, welches du am Ende wieder und wieder brichst.
Malst mir Bilder in schwarz und grau,
flüsterst mir Szenarien und Sätze,
ich hab sie dir alle geglaubt.
Doch nichts war je wahr, kein Gedanke war echt
und doch zog ich für dich täglich ins aussichtslose Gefecht,
mit mir…

Du bist du, du warst nie ich und wären sie anders gewesen, zeigtest du nie diese Art von Gesicht.
Du bist nicht mein Produkt, sondern das der Vergangenheit,
was andere säten, ist in mir dann gekeimt.
Du gehörst nicht zu mir, bist ein Parasit der sich von meinen Kräften nährt,
wenn mich die Liebe leis rief, hast du mich zurück ins Dunkle gezerrt.
Du brauchst mich um zu wachsen und lässt mich spüren,
mit welch zerstörerischer Macht, du mich verdirbst um selbst zu blühen.

Verliere ich dich, verlierst du alles und ich nichts,
denn in Wirklichkeit verliere ich nicht dich, sondern du mich.
Du bist abhängig in deiner bloßen Existenz,
wie ein Baby nicht fähig sich selbst am Leben zu erhalten, drum schreist du bis ich gewillt bin dir Folge zu leisten.
Du bist so ambitioniert mir einzureden, ein Teil von mir zu sein,
fühlst dich sicher, hast es bis ins Kleinste konzipiert um stets herrschend zu sein.
Und wer wird schon je bereit sein so tief zu gehen, zu verstehen, das hinter deinen gepredigten Gesetzen weder Sinn noch Wahrheit steht,
hab ich mich erst selbst dazu ermächtigt ist es für dich zu spät.
Dann verstehe ich….
Du bist nicht echt, sondern nur ein Gerücht das sich so hartnäckig hält, bis es von der Lüge nicht mehr zu unterscheiden war,
doch macht es dich dadurch nicht wahr.
Ich lass dich los, hältst du dich auch noch so fest…
Und ja im Ursprung bleibt stets ein bitterer Rest.
Klein… und ohne ihn zu gießen und zu pflegen wird er niemals wieder mehr sein als das was er am Anfang und im Kern schon immer war,

Der Eltern fehlender Liebe,
zum Glaubenssatz verkommende Saat.

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