Steffen Meißner

-Der Weg zu mir-

„Es war kein lauter Schritt, kein dramatisches Wenden.
Es war ein leiser Entschluss, geboren aus der Stille vieler Jahre.
Ein Wachsen, das niemand sah.
Ein Reifen, das kein Ziel kannte – nur den Drang, sich selbst zu finden.

Ich ging nicht fort.
Ich kehrte zurück.
Nicht zu einem Ort, nicht zu Menschen –
zu mir.

Lange lebte ich in Formen, die man mir gab,
in Wünschen, die nicht die meinen waren,
in Sehnsüchten, die mich müde machten.
Und doch – ich trug sie, still, mit ruhigem Blick.
Denn ich wusste: Irgendwann kommt der Augenblick,
da ich beginne, mich selbst zu leben.

Kein Schmerz führte mich,
kein Zerfall, kein lautes Ende.
Nur ein leiser Ruf in mir,
der sagte: Jetzt.

Ich wählte die Klarheit.
Ich wählte die Freiheit.
Ich wählte mich.

Sucht wich Achtsamkeit,
Zwang wich Vertrauen.
Und die Liebe?
Sie blieb fern.
Doch ich fürchtete sie nicht mehr.
Denn ich hatte begonnen, mich selbst zu lieben –
nicht laut, nicht eitel –
einfach nur: zu sein.

Die Zeit floss weiter,
doch ich begann, mit ihr zu gehen.
Nicht dagegen, nicht vor ihr fort.
Ich war bereit.

Bereit für das Kommende,
bereit für das Eigene,
bereit für mich.“

@urkel81 Berlin, 07. Juli 2025

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