Der Schatten im Glas

Die Welt bekommt den bitteren Geschmack, du öffnest still das Buch der alten Schatten. Ein Pakt, der dich aus Einsamkeit entfacht, doch Träume lässt er stumm und kalt ermatten. Du bist nicht du, nur noch ein blasser Geist, verloren in den Nebeln deiner Tage. In deiner Hand das Gold, das dich zerreißt, ein falsches Ruder […]

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Ob Gott das wohl weiß?

Im Namen irgendwelcher Religion schlagen sie Menschen tot. Kirchen brennen, Synagogen werden beschmiert, Moscheen sind belagert, Tempel sind in Gefahr, Gott ist die große Inflation, im Namen des Herrn, ja ja… Ausflüchte für die Presse, Vortäuschung falschen Glaubens, Heuchelei mit Frömmigkeit teuflisch gemischt. Schlagt sie alle tot, alle aus der Fremde! Blutrausch der rasenden Masse.

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Der König

In meinem Herz ist alles taub. Da ist zwar noch das Leben. Ich fühle aber das Ende ist nah. Und das ist wichtig. Denn ich war die wahre Liebe. Denn ich war die echte Kunst. Denn ich war das reine Denken. Denn ich war zu schön für die Welt! In meinem Kopf ist alles weg.

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Überstunden und Doppelschichten der Bergleute

Als alle Zechen noch mit Kohle „Kohle“ machten, die Arbeitskraft der Bergleute hoch im Kurs stand, die das begehrte schwarze Gold nach oben brachten, auch im Ruhrgebiet das Wirtschaftswunder stattfand. Die harte Maloche scheuten die Bergleute nicht, nahmen manch eine Akkordüberstunde mit, kloppten sogar hin und wieder eine Doppelschicht, am Monatssende zählte der „lohnende Schnitt.“

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Verzicht und Moral

Manch einer hat die Arbeit nicht erfunden, auch ohne zu arbeiten existiert, kommt auf fremde Kosten über die Runden, arger Stress ihn deshalb verschonen wird. Jede Art von Arbeit ihn mächtig frustriert, steht ohne etwas zu tun seinen Mann, den Arbeitenden sogar interessiert beim Schaffen stundenlang zusehen kann. Dennoch ist er ein Mensch mit guter

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Tod eines Humoristen

Ein immerzu lustiger Humorist, dessen Humor sein Ein und Alles ist, ganz unverhofft seinen Löffel abgab und überraschenderweise verstarb. Die Todesursache unbestreitbar, für einen Humoristen typisch war. So trat der Tod äußerst fies und gemein, schließlich nach der zweiten Attacke ein. Dieser Mensch es nämlich fertigbrache, sich tatsächlich zweimal halbtot lachte.

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Das Leben endet oft geschind

Das Leben endet oft geschwind denn alles Sein – verweht oft rasch der Wind, mit Frohsinn verlässt ein Mensch sein Haus schon abends Klage schallt aus ihm heraus. —————— Was ist geschehen? – Welche Not? Und hörst dein Vater ist gestorben, tot, die Nachricht hat dich tief betroffen vorbei des Wiedersehens – Hoffen! ………………………………………. Nie

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Gibt es Dich doch?

Still war es dem kleinen Zimmer. Im Bett lag ein kleiner Junge. Er war schwer erkrankt und siechte dahin. Seine verzweifelte Mutter sah immer wieder nach ihm. An der Wand hing ein schlichtes kleines Kreuz das kaum beachtet wurde. Doch jetzt zwang die große Not die Mutter auf die Knie. Nimm mir nicht meinen Jungen!

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Ärztliche Verordnung

Ein Mensch, depressiv, verbittert und frustriert, Hilfe heischend seinen Hausarzt konsultiert und ihn um ein helfendes Mittel bittet, das die arg geschädigte Seele kittet. Der Arzt, ein erfahrener und weiser Mann, hört sich zunächst alles ganz geduldig an, verordnet anschließend ein Medikament, das Beste, das er für kranke Seelen kennt. Als der Mensch sich nun

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Weinachten im winterlichen Walde

Eine alte Sage, erzählt das das Christkind, mit allen helfenden Engeln des Himmels, immer zuerst die Tiere und die Bäume im Wald besucht um ihnen, schon vor den Menschen den „Himmlisch, Göttlichen Weihnachtssegen zu spenden. ——————– Im Himmel hoch – im Sternenreich da wo das liebe Christkind lebt, wenn dort die Glocken läuten segensreich zur

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Der dunkle Winkel

DER DUNKLE WINKEL Im Grübchen das Herz Der Verstand auf Wanderung Das Herz Gift Die Zunge starr Das Herz am Horizont Der Garten der Seele gekränkt Das Leben vergeht Die Haut verwelkt Das Herz im Winkel Ausgedörrt die Zweige der Kirsche Die Fingerkuppeln durchbohrt Die Hand müde Auf Wanderschaft das Herz Die Ohrläppchen schwer Namenlos

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Das Frühstück

Der neue Morgen ist da. Der Kaffee steht auf dem Tisch. Ich sitze am Fenster. Sehe Bäume und Wiesen Und was der Tag denkt. Und was das Leben will. Trinke Kaffee. Und freue mich auf jeden Ärger! Der neue Morgen ist da. Der Traum malt mit der Welt. Ich liege im Bett. Sehe Zeiten und

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Platzmangel

Er ist ein Mensch, der dadurch auffällt, dass er nie sein loses Mundwerk hält. Seine „Klappe“ man von weitem hört, nicht nur die Lautstärke mächtig stört. Auch was er ungefragt kommentiert, kaum einen wirklich interessiert. So ist dieser Mensch selten mal still, obwohl ihn doch keiner hören will. Sein Redebedürfnis nie abflaut, laufend er große

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Ost und West

Lächelnd schütteln sich zwei Herrscher ihre Hände in Unschuld gewaschen ganz wie Pilatus einst Sie sprechen über allerlei, nur nicht über Moral oder Gerechtigkeit. Die Friedenstaube ist schon längst geschlachtet und verspeist. Höhnisch grinsen die Gäste. Zu Hause rechnen sie ihr Geld zusammen, denn Krieg, mein Lieber, ist schon immer ein gutes Geschäft. Friede, Freiheit

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Das Weihnachtsgebet von zwei kleinen Kindern!

(1954 -1958) Historie ——————– Wer als Kind, wie ich, fünf Jahre in einem „Internierungslager Lager“ in Österreich in größter Armut verbracht hatte, sieht Weihnachten mit anderen Augen! Zum Weihnachtsfest gab es von der Lagerverwaltung pro Person und Tag (24.12 – 26.12) eine „Extra Ration“ 50 Gramm Brot und 200 Gramm Kartoffeln zum Essen. In den

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