Naturgedichte

Sommervesper

Sommer ist, und wird es sein, ein stiller Pakt mit Licht und Zeit. In Gräsern liegt ein goldner Hauch, der Abend flirrt im Apfelbaum. Die Stunden stehn im Sonnenlicht, kein Schatten stört, kein Zweifel spricht. Der Tag vergeht – doch wie in Ruh, als schliefe alles sanft dazu. Ein Falter trägt die Welt auf Flügeln,

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Sommersinfonie

Wenn Lerchen in den Höhen singen, die Wiesen in der Hitze stehn, wenn Grillen ihren Takt erklingen – dann wird der Sommer voll zu sehn. Die Luft vibriert in goldnen Fäden, der Mohn entflammt das Ackerfeld. Ein Duft von Lindenblütenweben zieht süß und schwer durch diese Welt. Die Felder atmen reife Weite, der Himmel brennt

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Zugfahrt

Viele Menschen tummeln sich an den Gleisen Sie laufen hektisch und eilig umher Fehlt nur noch, dass sie mit ihren Koffern schmeißen Jeglichen Anstand gibt es nicht mehr Eine Ansage und der Zug fährt ein Gedränge und gerenne hin zu den Türen Alle Menschen stürmen hinein Wer darf sich nun als Sitzplatz-König kühren Manche stehen,

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Der Sommer

Manchmal klingt der Sommer nur sehr leise Ruht sich aus auf seiner großen Reise Lauscht im Schatten träumend jenen Weisen Die betörend schön Unendliches verheißen Dieses Innehalten im Pulsschlag Vollendung Schenkt ewiges Wissen her vom Kreislauf Wiederkehr und Wendung Manchmal klingt der Sommer nur sehr leise Hör gut zu. Seine Melodie singt weise

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Am Ende

Führt’s zum Anfang, und wieder neu es sich erschließt, der Ursprung liegt im Worte langsam, was schnell in Lettern sich liest. Doch das Wort Ewigkeit umschließt Nähe wie Ferne, so wie Dunkel und Licht, was durch Geist erst werde, kausal erschafft es Dich. Es gibt eine Ordnung in welche wir alle einbezogen sind, Da man

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Im Frühling

Im Frühling tanzt die Morgenluft, aus jedem Zweig steigt Blütenduft. Die Knospen platzen, bunt und sacht, die Welt erwacht mit neuer Pracht. Ein Vogel singt im Baum sein Lied, der Wind erzählt, wohin er zieht. Die Sonne lacht, das Herz wird weit — Frühling ist die schönste Zeit.

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abgelegt

Falsche Fesseln einer knechtenden Hoffnung Abgelegt An weichen Ufern heilenden Wassers Das mit seinem beruhigenden Murmeln Der Seele antwortet Auch auf noch ungestellte Fragen Ungestillter Sehnsüchte So als wäre immer schon alles gut gewesen Hinter dem Vorhang vordergründigen Anscheins Im grünen Gras dürfen sie nun ausruhen Die falschen Fesseln einer knechtenden Hoffnung Kein Laut wird

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Aus der Natur

Sonne und den Mond sieht man gerne, zählt in der Nacht am Himmel die Sterne, liebt am Morgen dem Nebel seinen Tanz, und der Morgentau verzückt auch ganz, die Vögel ihre ersten Töne laut singen, die Äste am Baum dazu mitschwingen, unten am Boden mit Moos überzogen, kommen erste Mücken tief angeflogen, der Regenwurm verlässt

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Die Zeit

Sorgen scheinst du nicht zu haben Immerzu machst du auf Cool Streichst durch alle Zwischenräume Sägst an jeden guten Stuhl Und der Blick starr nach vorn In die Dir bekannte Welt Noch stützt jemand Dir den Rücken Passt gut auf das Du nicht fällst Doch der Pfad wird immer enger Führt nicht mehr gradeaus Deine

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Gartenhaus

Dieses Gartenhaus in Paderborn Kannten die Altvorderen schon Gelegen an recht schöner Stelle Erblühten hier auch Gedichte Welche schon Damalige sprachen Heutige weiter vortragen Und dadurch das Werk Luise Hensels bewahren So scheint es Als klänge beruhigend zur Nacht Leise hinaus in die Welt Ihr Nachtgebet, 1817 erdichtet wohlfein: „Müde bin ich, geh zur Ruh`

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Rosen und Wein

Im weiten Land Vergangenheit Bestrahlt vom milden Licht Erinnerung Da ruht in stiller Unvergänglichkeit Der schöne Rosengarten Behütet, doch offen für manch` Blick Umfasst vom kunstvoll geschmiedeten Eisenzaune Gedeihen Rosen hier, prachtvoll üppig blühend Wie geheime Versprechen ihre Düfte An einer Wand schmiegt ein Gitter sich Kraftvoll daran reifen zum Ernten bereit Die Trauben für

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April, der Durstige.

Die Wiesen bleichen unter mildem Glanz, kein Tropfen küsst das dürstende Geflecht, der Wind weht heiß – ein falscher Frühlingskranz, die Knospe reckt sich – doch sie bleibt gerecht. Der Regen bleibt ein flüchtig stiller Schwur, am Horizont nur lockend, nie erfüllt, kein Guss, kein Nass, nur dürres Gras im Flur, der Acker träumt vom

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Aprilgesicht

Ein Lächeln trägt der Morgen sacht, vom Himmel blinkt ein blauer Schein, doch kaum gedacht – die Sonne lacht – zieht schon ein Grauschleier herein. Der Regen tanzt im warmen Licht, als hätt’ der Tag sich umentschieden, der Wind verweht sein Angesicht, der eben noch in Ruh’ gemieden. Ein Vogel singt – und schweigt sodann,

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