Trauergedichte

Sie bleibt

Sie bleibt, In mir, bei mir, kennt jeden Riss, jede wunde, jede narbe die durch ihr entstand. Ich lache – leer hallt ihr Echo, frisst die Knochen, ein stummer schrei den niemand hört. Wer ist da, wenn sie da ist? Gedanken kreisen wie Messer, die Luft schwer vom eigenen kampf. Wer bei mir bleibt, muss […]

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Raum, unendlich

Hubble beweist die Unendlichkeit des Raumes. Schwarze Löcher belegen unser Unwissen über die kosmische Tiefe. Der Blick durch das Teleskop bestätigt das uralte Wissen. Je mehr Daten uns vorliegen, desto weniger können wir wissen. Lichtjahre ernüchtern mich, denn das Morgen bedeutet gar nichts mehr. Unser Universum ist nichts als unendlich, Zeit ist arbiträr, und so

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Mittelmeer Nostalgie

Aus der Sicht der Sonora Wüste wirkt das Ölgemälde von San Marco fast wie absurd, denn wo soll hier das Wasser herkommen, für unser Überleben? Wir dürsten und zagen, wir sehnen uns nach den Fluten und träumen von der blühenden Oase. Und Venedig selbst versinkt ja ins Wasser, erstickt von den Touristen, im Dreck des

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belassen wir es anonym

Breitmäulig spielt er seine Karten aus und benutzt auch die gezinkten, was gehen ihn denn die Regeln an? Wer sich ihm nicht unterwirft, muss später mit einer Tracht Prügel rechnen, erbarmungslose Rache, der Boss zuckt nur mit den Mundwinkeln. Die Masse umjubelt den vergoldeten Herrscher, verstrickt in ihren Illusionen, die Römer haben das schon gewusst.

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Freunde zu Fremden

Alle, die ich liebe wurden mir genommen. Die, die waren Fremde sind zurück gekommen. Du leuchtest in der Ferne, wie ein kleiner gelber Stern. Die große warme Sonne ist bei mir. Ich hab sie gern. Ich schaue oft zu dir, ich schaue oft zurück. Und weine ich auch manchmal ich komme nicht zurück. All mein

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Schwarz

Ich trage heute schwarz von Kopf bis Fuß, Trauerkleidung, voll Jammer über den großen Verlust, und auf dem Weg zum Friedhof hin, drückt man mir die Hand, Beileid still und stumm. Deine Mutter wird’s gewesen sein, oh nein, sie ist schon lange tot. Deinen Vater trägt man zum Grabe hin, oh nein, der Verlust ist

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Leben gerade

Du sagst du bist so alleine, ich sag mit mir ist das vorbei. In meinem Garten, in meinem Garten, ist immer ein Platz für dich frei. Und am Ende des Tages umarmst du mich und ich hab Angst, denn ich bin allein. Ich steh auf der Bühne. Es ist dunkel. Oh captain my captain ich

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Walther von der Vogelweide

Walther von der Vogelweide. Gedicht – Nr. 683 ———————– Walther von der Vogelweide war ein Meister im Gesang. Auf der Wartburg Wett` gesungen reiste fast sein Leben lang. ————— Nie ein Ritter er gewesen er focht nur ums Frauenherz. Auf Kampfturnieren nie gesehen seine Lieder oft voll Schmerz. ————————— Er war ein prächtig` Minnesänger sang

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Eine schwarzgefärbte Barke

………………………………….. Eine schwarz gefärbte Barke zieht auf dem einsam See dahin, und in ihr im Eichensarge ruht ein armer Mann darin. —————— Mit im Boot die Leichenhüter auch in dunkles Tuch gehüllt, schweigend stilldabei die Brüder hingehaucht fast wie im Bild. ——————————- Seine Augen sind geschlossen sehen nie mehr Sternenlicht, letzter Mondstrahl ausgegossen bleich ist

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Geschichtsunterricht

Wer heute noch in den Mondschatten starrt und sich über die Wolkenflügel wundert, hat noch nicht die Nacht begriffen, die uns die Regierung schickt. Vergleiche zu 1933 sollten nicht angestellt werden, es wäre einfach viel zu peinlich, wie meine Freunde meinten, und dann kamen die Leute von ICE. Eingebürgert, gewiss, alles wunderbar, und wenn sie

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Zweifel

Manchmal weiß ich nicht, wofür ich hier bin. Weiß oft nicht, worin liegt mein Sinn. Weiß dann nicht mehr weiter, wäre gern nicht ernst, sondern heiter. Fühl mich unverstanden und allein, in dieser dunklen Welt einfach ziemlich klein. War das alles, was mein Leben mir bringt? Traurigkeit meinen Tag durchdringt. möchte alles lassen, könnte vieles

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vielleicht

In ach` so ferner Zeit Da waren einst die Jahre Die nun schon lang Sind überschritten So geht der Blick zurück Ganz weit ganz weit Gelebte Zeit So geht der Blick nach vorn Ganz nah ganz nah Begrenzte Zeit Bereits in Sicht So geht der Blick hinaus Vielleicht vielleicht Befreite Zeit

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Ich lass dich los

Jeder Tropfen ist eine Träne von mir, Die ich weine – wegen dir. Daraus wird ein ganzer See, Weil ich dich nie mehr wiederseh. Aus dem See wird bald ein Meer, Dein Verlust wiegt viel zu schwer. Doch die Erinnerungen an dich sind ein Ozean groß, Ich lasse dich los. Ich lasse dich los um

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Zwischen Schatten

Ich will nicht so sein, doch nachts, wenn keiner sieht, streiche die Klinge über die Haut, und jeder Schlag gegen die eigene Haut ist ein Schrei, den niemand hört. Manchmal weiß ich nicht warum, manchmal ist das Kämpfen so schwer, dass ich erschöpft umfalle und die Welt nicht merkt, dass ich stürze. Sie kämpft, sie

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Bleibst du

Bleibst du, wenn du merkst, dass ich nie allein bin? Dass sie immer da ist – nicht neben mir, sondern tief in meinen Rippen, zwischen Herzschlag und Atem. Sie löscht das Feuer, das mich einmal warm gemacht hat, schüttet kalte Asche über jeden Funken, bis nur noch eine Hülle bleibt, die aussieht wie ich, aber

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Heimat(los)

Ein Ort Wo er aufgewachsen ist Das ist die Heimat oder?   Kein Gefühl der Geborgenheit Sucht nach Flucht Heimat ohne Heimgefühl Nicht an einen Ort gebunden Personen machen heimat(los)   Wenn er nie Heimat erlebte ist er nicht heimatlos Reine Vorstellung ist eine Heimat Banale Definitionen macht sie aus Frag bei jenen nach! Die

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Scherben

Ich bin ein wanderndes Zimmer, schwach beleuchtet, Türen schlagen auf und zu wie Herzschläge im Sturm. Gesichter kommen, ich lege meine Hände auf sie wie auf zerbrochenes Glas, und doch schneide ich sie mit jedem Versuch zu halten. Ich trage Namen wie Masken, werfe sie fort, bevor sie mich zu erkennen wagen. In jeder Umarmung

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