Kriegsgedichte

Letzte Worte

Bevor die ICE Agenten mich frühmorgens abholen werden und mir den Mund zerschlagen, noch ein paar Worte zum Abschied, es war so schön mit euch gewesen, in diesem ehemals demokratischen Lande. Hoffnung hatten wir und wirklich viel Liebe gefühlt, Sorgen erfüllten gewiss unsere Herzen, aber wir bemühten uns redlich, privat und öffentlich das Gemeinwohl zu […]

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Grundausbildung

Ich trat ein in die Bundeswehr, ein junger Mensch mit klarem Blick. Doch bald war alles kalt und schwer, der Schritt zurück – kein Weg, kein Glück. Man lehrt uns, wie man Waffen hält, wie man im Gleichschritt schweigend geht. Doch keiner fragt, was wirklich zählt, wenn Herz und Geist im Takt vergeht. Die Grundausbildung

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Die Söldner dieser Welt

Sie kamen aus Ländern, wo Hunger besteht, aus Städten, wo keiner den andern versteht. Sie trugen Uniformen, statt einen Traum, ihr Weg war Staub, sie kannten ihr Ziel kaum. In Afrikas Glut, im endlosen Sand, dient’ jeder für Lohn in einem unbekannten Land. Die Fremdenlegion gab Brot und Mord, und nahm sie die Seele mit

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Letzte Worte

Bevor die ICE Agenten mich frühmorgens abholen werden und mir den Mund zerschlagen, noch ein paar Worte zum Abschied, es war so schön mit euch gewesen, in diesem ehemals demokratischen Lande. Hoffnung hatten wir und wirklich viel Liebe gefühlt, Sorgen erfüllten gewiss unsere Herzen, aber wir bemühten uns redlich, privat und öffentlich das Gemeinwohl zu

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Heimat(los)

Ein Ort Wo er aufgewachsen ist Das ist die Heimat oder?   Kein Gefühl der Geborgenheit Sucht nach Flucht Heimat ohne Heimgefühl Nicht an einen Ort gebunden Personen machen heimat(los)   Wenn er nie Heimat erlebte ist er nicht heimatlos Reine Vorstellung ist eine Heimat Banale Definitionen macht sie aus Frag bei jenen nach! Die

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Russland…Die Mutter

Das Feuer der Seele, berauschend und dennoch klar Ein geheimer Laster voller Ängste und Knoten Die vergessenen stummen Schreie des Gegners, der Freude des Lebens und die Tiefe der Seele, sie konnten oder können nicht das Verlangen zu bändigen um den Drang der Wünsche nicht überspielen Kühles und goldenes Labyrinth- Gestöhne in der Dunkelheit Die

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Der Feldherr aus Stein

Er träumt vom Ruhm, vom großen Sieg, vom Donnern eines ewigen Kriegs. Doch was er sieht, sind keine Menschen – nur Zahlen, Opfer, Feldgrenzen. Sein Blick ist frostig, ohne Gnad’, kein Herz, das je Erbarmen hat. Ob eigener Mann, ob Feindessoldat – für ihn sind beide nur Schachfigur und Saat Er zählt Verluste wie Gewinn,

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Das steinerne Spiel

Ein Schatten sitzt am Spielfeldrand, er rückt Figuren, kalt in der Hand. Kein Name klingt, kein Herz wird wach, nur Stein auf Stein im Schach nach Schach. Die Stirn – ein Helm aus grauem Eis, der Atem – Staub, der niemals weicht. Kein Auge sieht den roten Sand, nur Linien, Karten, Niemandsland. Die Körper fallen,

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Frieden

Es wird uns berichtet, dass Bayern München wieder Deutscher Meister wird. Und dass wir im Krieg sind, erzählt uns keiner! Es wird uns berichtet, dass das Wetter wieder schlecht wird. Und dass wir im Krieg sind, erzählt uns keiner! Es wird uns berichtet, dass die Arbeitslosenzahlen wieder mal gestiegen sind. Und dass wir im Krieg

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Rotterdam

Nein, gekannt habe sie ihn nicht den jungen Piloten aus dem Nachbarhaus schräg gegenüber Einquartiert war er dort in der Haustür gestanden habe er an den Abenden rauchend, angelehnt den Blick gen Himmel gerichtet hier, so fern der Heimat wie auch an jenem Abend vor seinem Flug nach Rotterdam diesem Einsatz ohne Wiederkehr. Nein, gekannt

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Be me

Weiß nicht was du sagst Will hören den schmerz Sagen in Leid Keine da Allein doch so voll Müsste mein ich zu sein Bin das ich? Kann nicht sein ohne Glück? Rief das Leben Ich will nicht Was soll ich tun Einfach lachen mit schein Niemals wein‘ Sag wer bin ich? Jemand da? Nein Ich

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Herzlos

Ich sehe dich ich sehe mich Doch ein Feuer tief So nah Leid und schmerz Nur ein fleck auch meiner Haut Schreie so groß wie die Macht So leise wie ich Geh du wirst nichts vermissen Bleib und du wirst weinen Ich bin nicht dein Feind Nur das etwas Von jener dessen Wert Ich nicht

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Auch die Russen

Auch die Russen wollen lieben möchten gute Nachbarn sein Sind keinesfalls zurückgeblieben Fragen nach dem Sinn des Sein Auch sie müssen sich damit begnügen nur irdisches Glück zu kennen Durchschauen Versprechen und Lügen ängstlich, beim Namen sie zu nennen Die Menschen vor und hinterm Ural sind wie wir heimatverbunden und empfinden es als Qual wenn

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Seit Tagen – und seit Jahren

Seit Tagen, genau auch sieben Nächten Kein Himmel, kein Stern, keine Sonne, kein Mond Klagen die Totenweiber, zerren und reißen Kleid und Haut und Haare in Fetzen Schwarzer Donner im Kriegsgeschrei Stählerne Vögel blitzen, kein Stern Brennen die Häuser, lodern und leuchten Baum und Busch in fetten Flammen Seit Nächten, genau auch acht Tagen, kein

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Primäres

wir können die Grautöne nicht wegdenken in die wir getaucht worden sind mit all unseren verletzlichen Tieren wir dürfen die Brauntöne nie verdrängen durch die wir gezogen worden sind mit all unseren brüllenden Tieren wir wollen die Gelbtöne nicht ausblenden unter denen wir versteckt worden sind mit all unseren panischen Tieren wir werden die Rottöne

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Soldatenkind

Soldatenkind, Soldatenkind Die Wahrheit weiß der Wind Dein Vater Sagte sie dir durch Schweigen Deine Mutter Dir durch Operettengeigen Soldatenkind, Soldatenkind Sei froh, es gibt den Wind Soldatenkind, Soldatenkind Dein Kind überspricht den Wind

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